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Untersuchungs-methoden
 

STUDIE

Wie wir drauf gekommen sind

Die niedrigen Gründungszahlen in Deutschland sind vielfach dargestellt und erforscht – Studien, die auch wir für unsere Untersuchung gelesen haben. In der Auseinandersetzung mit den Gründen für das schleppende Gründungsverhalten wollten wir den Zusammenhang zwischen dem vorherrschenden Unternehmer*innenbild, dem kolportierten schlechten Image von Unternehmer*innen und der geringen Gründungsneigung untersuchen und Wege zur Verbesserung aufzeigen. Ausgehend von mehreren Hypothesen wurde so ein Studiendesign aufgesetzt, das möglichst diverse Perspektiven erfasst. 

 

Folgende Ausgangshypothesen bildeten die Leitplanken:

1. Die niedrige Gründungsquote in Deutschland hängt zusammen mit dem deutschen Unternehmer*innenbild.

2. Ein anderes Unternehmer*innenbild könnte einen Beitrag zur Lösung der Nachfolgefrage leisten.

3. Es fehlt eine positive Prägung. Ein neues Narrativ müsste erzählt werden.

4. Während das Image der Gründer*innen im gesellschaftlichen Ansehen gestiegen ist, wird das „erwachsene“ Unternehmertum oftmals vernachlässigt.

5. Die mediale Inszenierung von Unternehmern wie Elon Musk und die Fokussierung auf Start-ups hat einen negativen Einfluss auf die Wahrnehmung des „normalen“ Unternehmers.

Folgende Zielgruppen wurden für die Erhebungsphase daher festgelegt:

1. Expert*innen aus Forschung, Politik, Wirtschaft, dem Bankwesen und Öffentlichkeit

2. Unternehmer*innen aus möglichst unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, Unternehmensgrößen, Unternehmensalter, möglichst vielen unterschiedlichen Regionen Deutschlands, wobei Norddeutschland hier aufgrund des Stammsitzes von boy | Strategie und Kommunikation eine leichte Überrepräsentanz verzeichnet – zumindest im qualitativen Teil der Erhebungsphase

3. Student*innen und Schüler*innen, ebenfalls möglichst deutschlandweit repräsentiert

4. Ergänzend dazu wurde die Zielgruppe der Lehrer*innen zusätzlich befragt

5. Die breite Bevölkerung

Agiles Studiendesign

Um eine größtmögliche Flexibilität gewährleisten zu können, wurde das Studiendesign so konzipiert, dass eine qualitative Basis in Form von ausführlichen Storytelling-Interviews sowohl mit Expert*innen als auch Unternehmer*innen den Grundstein bildete, der jedoch im Verlauf der Erhebungsphase fortlaufend weitergeführt wurde.

Ausgehend von diesem qualitativen Fundament wurden im nächsten Schritt Online-Fragebogen für die Zielgruppen Studierende sowie die allgemeine Bevölkerung erarbeitet und als Online-Umfragen durchgeführt. Aufgrund einer bewussten Zuhilfenahme zahlreicher ungestützter bzw. offener Fragen mit Freitextantwortmöglichkeiten war auch hier das Erheben qualitativ verwertbarer Aussagen möglich, und wurde von den Teilnehmenden auch reichhaltig genutzt. 

 

Ergänzend wurden mit mehreren Schüler*-innen-Fokusgruppen sowie einer Lehrer*innen-Fokusgruppe die Ergebnisse aus den Online-Befragungen vertieft und ausgeweitet – auch um neu entstandenen Fragestellungen nachzugehen.

 

Auf Basis der geführten Unternehmer*innen- und Expert*innen-Interviews wurde in einem weiteren Schritt eine umfangreiche Online-Befragung, wiederum mit zahlreichen offenen Fragen, erarbeitet, die über den Verteiler des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) an Unternehmer*innen in ganz Deutschland gesendet wurde. Zu unserer großen Freude nahmen die DIHK-Mitglieder*innen sehr zahlreich an der Umfrage teil und machten mit großer Ausführlichkeit von den Freitextantwortfeldern Gebrauch.  

 

Ein Hinweis zur Auswertung

Bei der Auswertung des umfangreichen Datenmaterials wurde großer Wert auf die Untersuchung wiederkehrender Schlüsselbegriffe über alle Erhebungsmedien hinweg gelegt. Dazu wurden Wörter in den Textkorpussen der transkribierten Interviews wie auch in den Freitextantworten gezählt, sodass eine relative Vergleichbarkeit bei ähnlichen Fragestellungen abgeleitet werden konnte. Wo über die drei verschiedenen Online-Befragungen gleiche oder sehr ähnliche Fragen gestellt wurden, sind diese Fragen in der Auswertung in einen direkten Datenvergleich eingeflossen. Bei verschiedenen Fragestellungen wurde zusätzlich mittels einer quantitativen Auswertung von offenen Fragen durch das Auszählen von Nennungen sowie eine quantitative Auswertung von Sentiment bzw. Tonalität der Antworten eine Vergleichbarkeit zu verwandten Fragestellungen abgeleitet. Wo dieses Verfahren eingesetzt wurde, ist das im Text auch kenntlich gemacht.

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