PORTRAIT
Jungen Menschen
sollte man viel mehr zutrauen
Hubertus Vallendar
Brennermeister und
Unternehmer
vallendar.de
Hubertus Vallendar spielte schon als Kind Unternehmer mit seiner Modelleisenbahn, die er mit einer selbst ausgedachten Marke versah. Sein Vater war ebenfalls Unternehmer. Das hat ihn geprägt. Aber er ging seinen eigenen Weg. Seine Brennerei ist sein Werk. 1987 hatte er die Hobby-Brennerei seiner Eltern übernommen und sich zusätzlich mit dem Vertrieb von Brennerei-Maschinen selbstständig gemacht. Heute gehört die Brennerei Vallendar zu einer der besten Brennereien weltweit.
Standort Heimat
Die Entscheidung fiel damals, nachdem er jahrelang in der ganzen Welt unterwegs war und an den unterschiedlichsten Orten Erfahrungen gesammelt hatte, ganz bewusst auf seinen Heimatort in Rheinland-Pfalz. Nur hier gab es die Früchte in einer Qualität, dass sie die Grundlage für die hochwertigen Obstbrände aus der Destillerie Vallendar werden konnten. Ein Mann mit Wurzeln. Er habe viel Spaß, sagt Hubertus Vallendar. Spaß daran, neue Türen zu öffnen und innovativ zu sein. Spaß daran, verantwortlich zu sein; und Spaß daran, Genussmomente zu schaffen.
Freude macht kreativ
Hubertus Vallendar versteht sich als Unternehmer und unbedingt auch als Innovator. Mit viel Liebe zum Detail und einem unnachgiebigen Drang zur Verbesserung und Perfektion hat er seine Obstbrände immer weiter verbessert und verfeinert. „Vergeistigte Natur“ nennt er seine Produkte liebevoll. 2020 hat Vallendar gleich zwei Mal den „Distillery of the Year Award“ bei den World Spirits Awards gewonnen und wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Über seine Erfolge sagt er nur: „Ich arbeite aus Freude, und aus Freude und Kreativität kommt der Erfolg.“ Er wirkt immer noch eigenhändig an der Herstellung der Brände mit.
Unternehmergeist im Blut
Sein Nachfolger steht schon in den Startlöchern: Dass sein Sohn sich für die Übernahme des Unternehmens interessiert, hat Vallendar überrascht und bewegt. Sie hatten nie darüber gesprochen, sondern das kam von ganz allein, hat sich natürlich entwickelt. In den nächsten zwei Jahren wird Mario Vallendar das Unternehmen vollständig übernehmen, und der Plan ist, dass Vallendar Senior sich dann auch vollkommen aus der Leitung des Unternehmens zurückzieht und seinem Sohn das Ruder überlässt.
„Jungen Menschen sollte man viel mehr zutrauen. Sie wachsen mit ihren Aufgaben. Wenn man sich nicht irgendwann aus dem eigenen Unternehmen zurückzieht, dann gehen sie“, sagt Hubertus Vallendar über die Nachfolge in Familienunternehmen. Das mag manchen gar nicht so leichtfallen, die Verantwortung abzugeben, aber Hubertus Vallendar hat vollstes Vertrauen in seinen Sohn. Man merkt, wie sehr ihn das berührt und aus seinen Erzählungen spricht der Stolz, den er für seinen Nachfolger empfindet. Sein Arbeitsethos und seine Werte entdeckt er in seinem Sohn wieder. Der Fleiß, der unbedingte Wille zum Weiterentwickeln, zum Lösungenfinden – kurz seinen eigenen Unternehmergeist hat er wohl vererbt.