PORTRAIT
Das ist jetzt einfach zu gut,
um das nicht zu machen!
Christiane Germann
Gründerin und Geschäftsführerin
der Agentur Germann Hauptstadt-
kommunikation.
Social Media für Ämter und Behörden – das war der Start für das Unternehmen, das Christiane Germann 2018 gegründet hat. Unter der Dachmarke Hauptstadtkommunikation wächst das Berliner Unternehmen und erweitert seinen Kundenkreis. Damit in ein Unternehmerin-Portrait einzusteigen, hat seinen Grund: Wenn man mit Christiane Germann spricht, sind Amtsmief und Beamtenmentalität das Letzte, woran man denkt.
Sie ist eine Frau mit positiver Energie, Schaffenskraft und Optimismus, mit Mut zum Ausprobieren, ohne Angst vor Fehlern, sondern lieber dem Silicon-Valley-Spirit folgt, „Try, Fail, Repeat“ oder auch „Fail Fast, Learn Faster“ – das ist Christiane Germann.
Zu gut, um es nicht zu machen
Angefangen hat dieser Unternehmerin-Werdegang mit einem Studium zur Verwaltungswirtin und anschließender Verbeamtung. Über die Jahre aber wurde klar, dass eine Beamtenlaufbahn nicht das Richtige ist. Den Blog „amtzweinull“, in dem sie Ämtern und Behörden das Thema Social Media erklärte, startete Christiane schon 2014. Das war die Geburtsstunde ihrer Selbstständigkeit, das war „die Geschäftsidee, [die] einfach zu gut [war], um [sie] nicht zu machen“.
Christiane Germann ist mit dem Unternehmertum aufgewachsen – die Eltern führten ein Reisebüro mit mehreren Angestellten. Sie empfahlen ihrer Tochter zwar lieber etwas Sicheres, Solides zu erlernen. Wie stark so eine Vorbildfunktion trotzdem wirken kann, zeigt Germanns Entscheidung, es ihren Eltern gleichzutun. Denn heute beschäftigt sie zwei Mitarbeiter*innen in ihrer Berliner Agentur. Durch das Wachstum werden aber auch die (bürokratischen) Hürden für ein erfolgreiches Unternehmertum deutlich spürbarer, erzählt sie uns. Aber man wächst mit seinen Aufgaben, so sieht es die Unternehmerin, die sich ganz eindeutig auch selbst so bezeichnet.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Unternehmerin ist genau das Richtige.
Das Unternehmerinnen-Dasein ist für Christiane vor allem Freude am Ausprobieren, schnelle Entscheidungen treffen zu können, Spaß an der Arbeit zu haben und Freizeit und Beruf viel besser miteinander verbinden zu können.
„Unternehmerin“ sei zum Beispiel der beste Job für Mütter. Weil sich die Frauen, die sich zum Muttersein entschließen, dann keine Gedanken machen müssen, ob sie nach der Elternzeit noch die gleiche Stelle behalten oder ob sie mit einer Teilzeitstelle noch die Chance haben, die Karriereleiter weiter zu erklimmen.
Und generell, weil man sich die Zeit viel flexibler einteilen kann. Insofern müsse der Job der „Unternehmerin“ vor allem jungen Frauen unbedingt nähergebracht werden. Dazu gehöre auch, dass Beispiele gezeigt werden, die für die Generation Z eine Grundrelevanz aufweisen: zum Beispiel, die Influencer*innen auf Social-Media-Kanälen tatsächlich als Unternehmer*innen zu benennen.
„Es gibt so wahnsinnig viele Möglichkeiten, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen, und man kann mit einer guten Idee auch einfach anfangen. Man muss das Unternehmerin-Dasein als Option wirklich überall finden können.“